Seit der Länderspielpause hat der FC Bayern München vier Pflichtspiele absolviert. Gewonnen hat er davon drei. Einmal trennte man sich Unentschieden. Das Torverhältnis der Partien beträgt 19:4. Bei jedem anderen Bundesligisten könnte der Trainer sehr ruhig arbeiten. Beim deutschen Rekordmeister herrschen jedoch bekanntlich andere Verhältnisse: Insbesondere das 2:2 in Dortmund nervt die Verantwortlichen. Aber auch die schwache zweite Halbzeit in Pilsen, in der man zwei Treffer kassierte, stört die Bosse. Die Medien stellen schon seit geraumer Zeit die Frage, ob die Mannschaft noch hinter Julian Nagelsmann steht. Dabei hilft es nicht, dass die „Sport Bild“ eine Liste der Dinge veröffentlicht hat, die das Team an ihrem Trainer nerven soll.

Diese Punkte sollen die Bayern-Spieler an ihrem Coach stören

Es sind drei Dinge, die von der Mannschaft demnach moniert werden. Erstens vermisse das Team „erfolgreiche Trainer-Reaktionen auf den Spielverlauf“. Die Bayern agierten nicht ausreichend taktisch variabel. Zweitens stören die Spieler manche Personalentscheidungen ihres Übungsleiters. Vor der Champions League-Partie gegen Inter Mailand (2:0) soll Nagelsmann beispielsweise Jamal Musiala einen Platz in der Startelf zugesichert, aber dann ohne Erklärung nicht Wort gehalten haben. Solche Dinge passieren angeblich häufiger, sorgte der Trainer doch „oft für Verwunderung“. Drittens schätzen die Spieler angeblich das Auftreten Nagelsmanns an der Seitenlinie nicht, das sie teilweise als selbstherrlich wahrnehmen.

Ist das Tischtuch also zerrissen?

Solche Meldungen wirken spektakulär, weil sie das Innenleben einer Mannschaft präsentieren. Dies geschieht nicht häufig in der Öffentlichkeit. Aber überall dort, wo Menschen zusammenarbeiten, kann Reibung entstehen. Fußballmannschaften sind keine Ausnahme. Was hier geschildert wird, ist im Profibereich weitgehend normal und kann nicht als Beleg für ein zerrissenes Tischtuch gewertet werden. Dinge wie mit Musiala dürfen allerdings nicht zu oft passieren. Sie können sonst tatsächlich zu einem massiven Problem werden.