Beben beim DFB: Flick raus – kommt Nagelsmann?

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Hansi Flick ist nicht länger Bundestrainer. Der elfte Amtsinhaber ist der erste, der entlassen wurde. Seine zehn Amtsvorgänger haben den Posten freiwillig geräumt. Flick wollte trotz des desaströsen 1:4 gegen Japan weiterkämpfen und wenige Tage später gegen Frankreich zeigen, dass er mit seinem Team den Turnaround schaffen kann. Doch der DFB verlor das Vertrauen. Kurzfristig sitzen Manager Rudi Völler, Sportdirektor Hannes Wolf und Nachwuchscoach Sandro Wagner auf der deutschen Bank, da mit dem bisherigen Trainer auch dessen Assistenten gefeuert worden sind. Die Suche nach einem Nachfolger für den 58-Jährigen wird schwer.

Deshalb musste Flick gehen

DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der nach allgemeinem Dafürhalten Flick viel zu lange die Treue hielt, erklärte die Entlassung des Bundestrainers. Die Entscheidung sei „unumgänglich“, da das Team neun Monate vor der EM im eigenen Land dringend einen „Impuls“ benötige, um Aufbruchstimmung zu erzeugen. Für ihn persönlich sei es eine der schwierigsten Entscheidungen seiner Amtszeit gewesen, so Neuendorf. Denn er schätze Flick und seine Assistenten als Experten sowie als Menschen. Ähnlich äußerte sich der erst vor wenigen Tagen vom bisherigen Bundestrainer zum Kapitän ernannte Ilkay Gündogan: Der 58-Jährige sei „ein super Mensch“. Die WM 2022-Dokumentation „All Or Nothing“ über das deutsche Team, die zwei Tage vor dem Japan-Spiel auf „Amazon Prime“ angelaufen ist. Sie zeigt einen ratlosen Flick, der von seinem Team nicht ernstgenommen wird. Der Bundestrainer hat das Team lange verloren. Anders ist es nicht erklärlich.

Kommt Nagelsmann?

Als Top-Kandidat für die Flick-Nachfolge gilt Julian Nagelsmann. Der DFB sucht nicht nur eine Interimslösung bis zur EM, sondern einen Mann für ein langfristiges Projekt. Dem früheren Bayern-Coach wird dies am ehesten zugetraut. Nur ist der 36-Jährige noch bis 2026 an die Münchner gebunden. Seine Gehaltsvorstellungen sind entsprechend hoch. Und der deutsche Rekordmeister verlangt angeblich eine Ablöse in zweistelliger Millionenhöhe. Bei den anderen Kandidaten Jürgen Klopp und Roger Schmidt sieht die Situation kaum besser aus. Eine Alternative wäre der Österreicher Oliver Glasner. Vorher möchte man aber insbesondere bei Nagelsmann alles probieren.