Der deutsche Zweitligist RB Leipzig wird für den Red Bull-Konzern immer wichtiger. Der bisherige Vorzeigeklub Red Bull Salzburg fliegt in diesen Tagen geradezu auseinander, weil die österreichische Liga nicht attraktiv genug für Spitzenspieler ist. Umso schneller soll RB Leipzig in die Bundesliga. Fast schon unbemerkt hat der Verein im Winter mächtig aufgerüstet. Sportchef Ralf Rangnick kaufte für 8,7 Millionen Euro ein – bislang. Bisher hat nur der BVB mehr Geld ausgegeben von allen deutschen Vereinen – ironischerweise in Gestalt von Kevin Kampl für einen Spieler von Red Bull Salzburg. Rangnick erwartet deshalb den sofortigen Aufstieg und liegt damit mit seinem Trainer überkreuz.

Zorniger will Zeit
Coach Alexander Zorniger erklärt gegenüber der „Bild“, dass es glaube, dass seinem Verein ein zweites Jahr in Liga zwei „gut tun“ würde. Wenn der Klub sofort wieder aufsteige, „bekommst Du keine Demut“. Diese ist offenbar Rangnicks Sache nicht: Wenn sich die Chance biete, werde man „natürlich versuchen, diese auch zu ergreifen“. Sollte das passieren, deutet sich ein Problem an: Trainer und Sportchef verstehen sich längst nicht mehr so gut wie einst. Und Rangnick hat angekündigt, sich um einen Erstligisten RB Leipzig mit voller Tatkraft kümmern zu wollen. Auf dem Programm steht dann auch ein Umzug aus Salzburg in den östlichen Teil Deutschlands.

Tuchel als Nachfolger bereits in Position?
An dieser Stelle muss deshalb einmal mehr erwähnt werden, dass die Gerüchte um Thomas Tuchel als möglichen neuen Trainer der Leipziger nicht abreißen. Rangnick vertraut Zorniger demnach voll und ganz als Zweitliga-Coach. Was die Bundesliga angeht, hat der vom Erfolg besessene Sportchef jedoch Zweifel. Schließlich soll RB Leipzig auf Sicht nicht nur irgendein Bundesligist sein, sondern möglichst schnell auch um die internationalen Plätze und Titel mitspielen. Der Noch-Mainzer Tuchel, der sich derzeit in einem Sabbat-Jahr befindet, wäre ein Mann, dem man dies zutrauen kann. Zornigers Worte bekommen vor dem Hintergrund dieser Gerüchte eine völlig andere Bedeutung.