Deutschland vs. Gibraltar: Wenn sich ein 4:0 wie ein 0:4 anfühlt

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Im Fußball gibt es eine alte Weisheit, die aussagt, dass es nach einer Partie keinen mehr interessiere, wie das Spiel gewesen sei, solange man gewonnen habe. Wenn der unrühmliche Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen Gibraltar im Rahmen der EM Qualifikation für die Endrunde in Frankreich 2016 für etwas gut gewesen ist, dann dafür, um den alten Satz zu widerlegen. Deutschland gewann deutlich mit 4:0. Nach dem Spiel fühlte sich das Ergebnis allerdings wie eine 0:4-Niederlage an. Die Partie sei eines Weltmeisters unwürdig gewesen, konnte man häufig lesen.

Löw sehr enttäuscht
Bundestrainer Jogi Löw, der vor dem Spiel noch vollmundig angekündigt hatte, dass „die Zeit der roten Teppiche nun vorbei“ sei, musste über 90 Minuten mit ansehen, dass seine Akteure offenbar nicht willens waren, diesen Satz auch umzusetzen. Nach der Partie erklärte der Coach, er sei „sehr enttäuscht“. Er verspüre Gefühle wie Wut und Frust. Sein Team hätte mehr leisten und das Spiel wesentlich deutlicher entscheiden müssen. Einen Grund, weshalb seine Mannschaft dies nicht tat, konnte der Bundestrainer allerdings auch nicht nennen.

Müller gegen Spiele gegen Gibraltar
Eine mögliche Antwort lieferte Thomas Müller, der als doppelter Torschütze neben Manuel Neuer wohl der einzige deutsche Spieler gewesen ist, der sich keine Vorwürfe anhören musste. Die Aussagen des Profis des FC Bayern München könnten allerdings für viel Ärger sorgen. Müller erklärte, dass er, mit Blick auf den Spielplan und die mit diesem einhergehenden Belastungen, eigentlich sehr gut auf Partien wie die gegen Gibraltar verzichten könnte. Er brauche solche Spiele nicht. Diese Aussage klang allerdings zu sehr danach, dass der Gegner nicht würdig genug gewesen sei, um überhaupt gegen die DFB-Elf spielen zu dürfen. Davon hat man auf dem Spielfeld jedoch nichts gesehen.