Der FC Schalke 04 hat gegen den FC Augsburg den Klassenerhalt auch rein rechnerisch perfekt gemacht. Weitere positive Dinge gibt es über die Saison der Knappen nicht zu berichten. Die negativen Ereignisse könnten hingegen ganze Bücher füllen. Die Suche nach den Schuldigen hat begonnen. Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies, der sich am 30. Juni seiner Wiederwahl stellen muss, hat deshalb im hauseigenen „Schalke-TV“ das Wort ergriffen – und ist auf Ex-Manager Christian Heidel losgegangen.

Tönnies: „Das würde ich nie machen“

Er habe sich vor drei Jahren bewusst zurückgenommen, schildert Tönnies. Denn er habe die damalige Kritik an seiner Person verstanden. Das würde er allerdings nie wieder so tun. Er sei viel zu lange ruhiggeblieben, schildert der 62-Jährige, um dann auf Heidel loszugehen, der in seinen Augen die Schuld an der Misere trägt.

Zuallererst habe der „Hauptverantwortliche“ die Schuhe an den Nagel gehängt, schimpft der Aufsichtsratsboss. Dies habe er in der damaligen Situation nicht verstanden, so Tönnies weiter, „das würde ich nie machen!“ Er würde Schalke niemals im Stich lassen. Wenn er gewusst hätte, dass der Verein gegen den Abstieg kämpfen würde, hätte er „viel eher reagiert.“

Er habe Heidel Experten an die Seite stellen wollen, um die Verantwortung auf mehrere Personen zu verteilen und so Heidel wie auch Ex-Trainer Domenico Tedesco zu entlasten. Dies habe der zurückgetretene Manager abgelehnt. Der entlassene Coach sei so von Heidel alleine gelassen worden, wodurch man Tedesco „verloren“ habe. Dies tue ihm persönlich ausgesprochen leid.

Tönnies‘ Ansagen für die Zukunft

Im Sommer wird sich Schalke 04 wohl von einigen Spielern trennen. Es gehe darum, den Kader auszudünnen, kündigt Tönnies an. Die Mannschaft sei zu groß, weshalb man sie reduzieren werde. Dann wolle man wieder angreifen. Viele dieser Worte erinnern an Sätze und Erklärungen, die Politiker im Wahlkampf abgeben. Mit Blick auf die anstehende Wiederwahl von Tönnies ist dies sicher kein Zufall.