Bundestrainer Jogi Löw hat bei Manuel Neuer bereits eine erste Entscheidung getroffen. Der Kapitän der Nationalmannschaft reist entweder als Nummer 1 mit zur WM nach Russland oder überhaupt nicht. Die Zeit wird allerdings langsam knapp. Schon in einer Woche muss Löw seinen 27 Mann umfassenden Kader auf 23 Namen zusammenstreichen. Fährt Neuer mit, fällt Kevin Trapp wohl aus dem deutschen Aufgebot. Bleibt Neuer zuhause, dürfte MarcAndré ter Stegen als Nummer 1 nachrücken. Jener hat beim FC Barcelona eine fantastische Saison absolviert, wie auch Torwart-Trainer Andreas Köpke eingesteht. Deutschland hat mit ter Stegen zwischen den Pfosten auch den Confed Cup gewonnen. Nicht wenige Beobachter fragen sich deshalb, ob Löw mit Neuer nicht zu viel riskiert. Der nahende Österreich-Test soll Klarheit bringen.

Neuer muss gegen Österreich liefern
In einem inoffiziellen Test gegen die deutsche U20 durfte Neuer zuletzt für 30 Minuten ran. Es war das erste richtige Spiel für den Bayern-Akteur seit fast 10 Monaten. Richtig zu tun bekommen hatte Neuer in der Partie allerdings nichts, die das A-Team mit 7:1 für entschied. Köpke war trotzdem zufrieden. Er habe „einen sehr guten Eindruck“ vom Goalie gehabt, verriet der deutsche Torwarttrainer nach der Partie.

Das nahende Testspiel gegen Österreich soll endgültige Klarheit bringen. Es findet einen Tag vor der endgültigen Kadernominierung statt und muss damit endgültig Aufschluss bringen, ob Neuer für die WM bereit ist. Alternative ter Stegen versteht die Situation laut Köpke. Man habe mit ihm gesprochen und ihm erklärt, dass Neuer Kapitän des Teams sei. Außerdem sei Deutschland mit ihm Weltmeister geworden. Deshalb versuche man bis zum Ende alles. Neuer hatte drei Mittelfußbrüche in Folge. Es bahnt sich eine Entscheidung an, die sich für Löw möglicherweise rächen könnte – und möglicherweise auch für Neuer.