Erdbeben bei Hertha BSC Berlin

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Die sportliche Krise von Hertha BSC Berlin hat nun dafür gesorgt, dass auch neben dem Platz die Nerven blank liegen. Investor Lars Windhorst sorgte auf eindrucksvolle Weise für ein Erdbeben. Über einen Sprecher ließ er erklären, dass im Mai die nächste Mitgliederversammlung der alten Dame sei, auf der wegen der sportlichen Talfahrt etwas passieren müsse. Dies war ein kaum versteckter Angriff auf Präsident Werner Gegenbauer, der seit langer Zeit sehr weit oben auf der Abschussliste des Geldgebers rangiert. Der Verein veröffentlichte im Gegenzug eine Stellungnahme, dass man verwundert darüber sei, dass dieses Thema in die Öffentlichkeit getragen wurde. Dieser Schritt habe die Grenze der Autonomie der Vereinsführung verletzt.

Bobic predigt Basistugenden

Gegenbauer ist durch Windhorst angezählt. Endgültig der starke Mann des Vereins ist deshalb Fredi Bobic, der nach den Abgängen des Vorstandsvorsitzenden Carsten Schneider und von Sportdirektor Arne Friedrich nun überhaupt keinen Gegenpol mehr hat. Es wirkt allerdings nicht so, als ob der frühere Frankfurter Antworten hätte. Die Spieler müssten endlich zu einer Mannschaft werden, predigt Bobic beispielsweise dieser Tage Basistugenden des Fußballs. Ihm dürfte nur zu gut bewusst sein, dass auch er bald schon in den Fokus rücken dürfte. Seit Monaten trifft er umstrittene Personalentscheidungen, die bislang allesamt nach hinten losgegangen sind.

Korkut schreit seine Spieler an

Die wohl umstrittenste Entscheidung betrifft die Trainerposition. Bobic hatte Pal Dardai mit Tayfun Korkut ersetzt und sich damit für einen Mann entschieden, der bei all seinen Stationen in den letzten Jahren nur versagte. Verliert Berlin auch gegen Gladbach, wird Korkut wohl nicht mehr zu halten sein. Dies war dem Hertha-Coach in dieser Trainingswoche deutlich anzumerken. Immer wieder schrie er sein Team zusammen. Es wirkte eher verzweifelt als nachvollziehbar. Aber in Berlin liegen eben die Nerven in diesen Tagen komplett blank.